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Student, Stadtplanung

Projekt Stadt [3]: Ortsbesichtigung

Teil zwei: Projekt Stadt [2]: Sekundäranalyse

Planer verbringen zwar viel Zeit an ihren Tischen, mit Laptop, Zettel und Stift, aber um sich ein genaues Bild des zu beplanenden Gebietes machen zu können, ist es unerlässlich, eine Ortsbegehung zu machen.

Durch eine Ortsbegehung lassen sich erste Eindrücke aus der Sekundäranalyse prüfen. Fragen wie: Wie werden die öffentlichen Freiräume genutzt? Wie ist die Verkehrsbelastung der Straßen? Welche Atmosphäre(n) findet/finden sich in dem Gebiet? usw. lassen sich am besten dadurch klären, dass man vor Ort ist.

Pech nur, wenn es den ganzen Tag regnet und dadurch nicht viele Fotos zustande gekommen sind. Ich werde hier also nach unserer zweiten Begehung, bei hoffentlich regenfreiem Wetter, anhand von Fotos beispielhaft zeigen, auf was bei einer Ortsbegehung geachtet werden kann und welche Eindrücke wichtig sein können, um wichtige Entscheidungen bezüglich der Planung eines neuen, angrenzenden Wohngebiets, zu treffen.

Sorry, dass es so lange dauert. Daumen drücken auf weniger Regen in nächster Zeit!

Kleinigkeiten #2

Heute war ein anstrengender Tag, deshalb reicht es auch nur für die erste Fortsetzung der Kleinigkeiten. Viel Spaß damit und einen schönen Restabend noch.

Stadtplanung, ein „sozialer“ Beruf? – Vom einseitigen Gedankenkonstrukt über das „sozial“ und „nicht sozial“ in der Berufswelt

Wenn von „sozialen Berufen“ die Rede ist, werden damit in der Regel solche Berufsgruppen wie die Kranken-, Alten- und Behindertenpflege und -betreuung gemeint. Daran ist grundsätzlich auch erstmal nichts verkehrt. Aber wieso ist das Prädikat „sozial“ im Volksmund nur diesen wenigen Berufen vorbehalten, wo es doch weit mehr Berufe gibt, die den Menschen helfen. Die Stadtplanung z.B., um mal on-topic zu bleiben! Weiterlesen

Projekt Stadt [2]: Sekundäranalyse

Teil eins: Projekt Stadt [1]: Einführung

Um sinnvoll innerhalb einer Stadt oder eines Quartiers planen zu können, ist es notwendig, sich mit dem zu beplanenden Gebiet auseinanderzusetzen. Das beinhaltet zuerst, sich mit der Geschichte der Stadt als Ganzes und weiter mit der Geschichte des Quartiers vertraut zu machen. Weitere wichtige Informationen sind sog. Primärdaten (solche Daten, die bereits erhoben wurden) über Einwohnerzahlen, Flächengrößen etc.

Auch wenn einem im ersten Moment nicht ganz klar ist, inwiefern einem diese und jene Information nützt, so kann sie zu einem späteren Zeitpunkt wichtig für bestimmte Entscheidungsfindungen sein (z.B. über Art und Ausmaß von Verkehrsanbindungen, auch bezogen auf den ÖPNV). Weiterlesen

Der pure Wahnsinn!

Hier mal ein kleiner Tipp, für diejenigen, die es noch nicht kennen: Der reale Irrsinn der Satire-Show Extra3.
Dass Behörden hier und da mal etwas (tierisch) verkorksen ist bekanntlich kein Geheimnis. Die Reporter von Extra3 gehen solchen Dingen in Deutschland auf die Spur und dokumentieren mit viel Humor, wenn z.B. völlig sinnfrei eine 800m lange Brücke gebaut wird, obwohl die dazu passende ICE-Strecke erst in 25 Jahren fertiggestellt sein wird (wenn überhaupt).

Hier geht es zur Übersicht der Videos. Einige Videos sind für (Stadt)Planer durchaus interessant, der Rest ist trotzdem sehr lustig. Viel Spaß damit!

Tools: EtherPad

Egal, in welcher Berufssparte man sich befindet, es werden immer bestimmte Werkzeuge gebraucht, um seinem Job nachzugehen. Der Tischler braucht Hammer und Säge, Feuerwehrleute brauchen Wasserschlauch und Atemschutzmaske und auch diejenigen Menschen, deren Arbeit (fast) vollständig am Computer stattfindet, brauchen Werkzeuge, also Programme, die einen bestimmten Zweck erfüllen.

Das Tool, welches ich euch heute vorstellen möchte, ist kein typisches Planer-Tool, aber höchst praktisch, wenn man mit mehreren Menschen zusammenarbeiten muss und nicht jederzeit die Möglichkeit hat, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen: EtherPad. Weiterlesen

Kleinigkeiten

Drei Kleinigkeiten zum Thema Architektur und Stadt. Schönen Abend noch!

Projekt Stadt [1]: Einführung

Erläuternder Nachtrag: Dies hier soll keine 1:1-Anleitung über unsere Aufgabe sein noch werde ich hier detaillierte Ergebnisse meiner Arbeit darstellen. Diese Reihe darf als Zusammenfassung und Leitfaden für Anfänger verstanden werden. Hier schreibe ich grundsätzliche Ideen nieder, mehr nicht.

Die erste Veranstaltungswoche des dritten Semesters ist vorüber. Alle Module haben wir noch nicht kennengelernt, doch das aktuelle Semesterprojekt verspricht spannend zu werden.

Und darum geht´s: Im Nordwesten des Stadtteils Linden-Limmer der Stadt Hannover gibt es ein Gebiet, welches so ziemlich brach liegt (s. rote Markierung).

Q: Google Earth

Bis 1999 hatte die Continental AG in diesem Gebiet ihren Sitz und prägte das dortige Bild immens durch eine dichte Industriebebauung. Auf stuecksicht.de wurden einige Eindrücke dieser Industriedichte zusammengetragen.
Heute finden sich auf dem ca. 23 ha großen Landdreieck zwischen dem Leineverbindungskanal im Norden und dem Stichkanal Linden im Süden nur noch wenige der damaligen Industriegiganten.

Q: Bing Maps

Dadurch, dass Hannover eine der Städte ist, die keinen Rückgang an Einwohnern erleidet, sondern ganz im Gegenteil einen Bevölkerungszuwachs von 1,2 % von 2000 bis 2009 verzeichnete und auch in den nächsten Jahren mit einer weiter steigenden Bevölkerungszahl zu rechnen ist, herrscht so langsam Wohnungsknappheit.
Da bieten sich brach liegende Gebiete, wie dieses, natürlich an, dort Wohnen zu ermöglichen und deshalb kommen wir jetzt auch zur Aufgabe dieses Projektes.

Unsere Aufgabe besteht, grob gesagt, darin, das Gebiet zu revitalisieren. D.h. ihm wieder einen sinnvollen Nutzen zu verpassen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei klar auf dem theoretischen Vorteil des Wohnens am Wasser. Aber auch eine stärkere Anbindung an den Stadtteil Linden und die Problematik mit angrenzendem Verkehrslärm durch Schienenverkehr werden wichtige Themen in diesem Projekt sein.
Eine komplexe Aufgabe, die darin gipfeln wird, ein Gesamtkonzept aus Bebauung, Freiraum und Erschließung zu erstellen und einen, noch nicht definierten Teilbereich, detailiert zu entwerfen, mitsamt Bebauungsplan-Entwurf.

Die nächsten Schritte werden sein, sich intensiv mit dem Gebiet und seiner Geschichte zu befassen. Passend dazu steht für kommende Woche die erste (von wahrscheinlich mehreren) Ortsbegehungen an.

Zum zweiten Teil: Projekt Stadt [2]: Sekundäranalyse

Fahrradexkursion: Neuf-Brisach

So, seit Freitag Nacht bin ich „wieder im Lande“, also aus Frankreich und Süddeutschland zurück. War eine tolle Exkursion. Wir haben viel gesehen und erlebt und meine Knie erholen sich so langsam auch wieder.

Um euch mal ein bisschen was zu zeigen, hab ich euch auch jede Menge Fotos mitgebracht und da ich keine Lust habe, mich an die Reihenfolge unserer Route zu halten, fange ich mit einem unserer letzten Stopps an: Neuf-Brisach in Frankreich.

Ich werd euch jetzt nicht mit Fakten zur Geschichte der Stadt langweilen, dafür gibt es bessere Quellen.

Fangen wir mal mit einem Google Earth-Ausschnitt an.
Der, wie ich finde, interessanteste Aspekt an Neubreisach (der deutsche Name der Stadt) ist, das es eine Festungsstadt und bis heute wahnsinnig gut erhalten ist.
Gut zu erkennen ist der äußere, sternförmige Verteidigungsring um die Stadt.

Die Mauern sind noch sehr gut erhalten. Etwas weniger Grünzeug hier und da und man könnte meinen, sie stehen erst seit kurzem dort.

Eines der drei Eingangstore (hier im Nordwesten).
Die Mauern sind wirklich gigantisch, wenn man davor steht und zeigen deutlich, dass sie nicht überwunden werden möchten. So weit ich weiß, hat das zu den Kriegszeiten, in denen die Mauern die Stadt geschützt haben, auch nie jemand geschafft.

Hier nochmal eine kleine Auswahl an Fotos. Ich hab noch mehr und auf Anfrage kann ich gerne welche rausgeben.

Ach ja: Probiert, wenn ihr die Chance dazu habt, mal die sehr unbekannte Elsass-Cola. Schmeckt!

Fahrradexkursion: 245 km // Deutschland – Frankreich

Am Stadtplanungsstudiengang in Detmold ärgert mich, dass es kein Praxissemester gibt. Dafür kommen wir Studenten in den Genuss von Pflichtexkursionen. 6 Credits gilt es zu erwerben, eine Woche Exkursion bringen drei Punkte und diesen Sonntag steht meine erste an.

6 Tage geht die wilde Fahrt und führt uns durch verschiedene Städte in Deutschland und Frankreich.

Die roten Linien sind Luftlinien. Dementsprechend sind die Strecken, die wir tatsächlich zurücklegen werden, größer.

Wir starten Sonntag früh in Detmold mit Kleinbussen und PKW, heizen runter nach Karlsruhe (laut Google Maps ca. 436 km) und besichtigen einige Orte (und so laufen die anderen Tage ebenfalls ab: erst reisen, dann besichtigen, dann eventuell nochmal reisen). Am Montag geht es von dort mit dem Rad (ab jetzt, bis auf die Heimfahrt, unser Fortbewegungsmittel erster Wahl!) weiter ins knapp 75 km entfernte Kehl, an der Grenze zu Frankreich.
Dienstag steht ganz im Zeichen des Hin- und Her zwischen Deutschland und Frankreich. Von Kehl aus fahren wir über die Brücke der zwei Ufer (welche Seltenheit. Eine Brücke, die zwei Ufer bedient! *scnr*) nach Straßburg und später wieder zurück, so dass wir auf ca. 30 km Wegstrecke kommen werden. Was für ein angenehmer Tag, denn
am Mittwoch geht es von Kehl bis runter nach Freiburg. Das heißt, 80 km müssen gefahren werden. Das ist auch die längste Etappe, die wir mit dem Fahrrad zurücklegen werden.
Am Donnerstag machen wir wieder einen „kurzen“ Abstecher nach Frankreich, genauer gesagt nach Neuf-Brisach (Neu-Breisach) und wieder zurück. 60 km ist die Strecke lang, aber nach dem Mittwoch sollte das überhaupt kein Problem darstellen. 🙂
Am Abreisetag, dem Freitag, fahren wir dann nur in Freiburg herum, bevor es dann abends mit den Autos zurück in die 566 km entfernte Heimat geht.

245 km mit dem Rad, insgesamt knapp 1250 km (also plus Autostrecke) legen wir in dieser Woche zurück. Aber bevor dieser Beitrag sich ausschließlich liest, wie das Etappenbuch eines Hobbyradlers: Wir haben, neben dem Fahren, auch so einen vollen Terminkalender: Die ganzen Schlösser, das Europaviertel, das Quartier Vauban usw. besichtigen sich ja nicht von alleine. Es ist nur so, dass wir alle ein wenig Respekt vor den Entfernungen haben und sie deshalb das noch größere Thema für uns sind. 😀

Auf jeden Fall wird man mich nach dieser Woche einsargen können. Solche Strecken habe ich noch nie mit dem Fahrrad zurückgelegt, aber hey, unser Prof sagt, dass wir ganz gemütlich fahren werden, also wird das schon!
Und wenn ich es schaffe, meine Kamera nicht zu vergessen, gibt es danach viele Fotos von mir.

So long,
Staeffn